BRUCKNER ORCHESTER LINZ

ORCHESTERKONZERT

 

Giedrė Šlekytė, Dirigentin

 

Claude Debussy (1862-1918)

Prélude à l’après-midi d’un faune

 

Richard Strauss (1864-1949)

Metamorphosen

Studie für 23 Solostreicher

 

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Sinfonie Nr. 5 in c-Moll op. 67

 

Verwandlung!

 

Claude Debussys harmonische Ausgrabungen, die eine völlig neue Klangvorstellung beschert haben, das Schwebende des Pulses, die betörende Erregung flirrender Mittagsschwüle, das Visionäre einer Musik, die aus dem Nichts singt, um nach unerhörter Verdichtung wieder ins Nichts zu verschwinden, macht die Faszination dieses Meisterwerks aus. Debussy ließ sich zum „Prélude à l'après-midi d'un Faune“ vom gleichnamigen Gedicht von Stéphane Mallarmé inspirieren. Nach der Uraufführung im Dezember 1894 schrieb Mallarmé an Debussy: „Ihre Illustrierung des Après-midi d'un Faune bildet keine Dissonanz zu meinem Text, sie übertrifft ihn wahrlich eher an Sehnsucht, und an Licht, mit ihrer Feinheit, ihrer Schwermut, ihrem Reichtum...“

„Ich bin in verzweifelter Stimmung!“, schrieb Richard Strauss angesichts des Infernos von 1945. Seine Welt war in Schutt und Asche gefallen. Der achtzigjährige Komponist holte 1945 eine Skizze aus dem Herbst 1944 hervor. „Trauer um München“ hatte er dort notiert. Und begann eine Trauerklage für 23 Solostreicher. Strauss komponierte in den „Metamorphosen“ einen Diskurs: Klagemotive in beständiger Verwandlung zwischen hell und dunkel. Zum Ende des Stückes erklingt ein Zitat aus der „Eroica“. Von Beethovens strahlender „Eroica“ blieb nur der Trauermarsch übrig. Beethoven, glühender Bewunderer der Französischen Revolution, hatte die Sinfonie zu Ehren von Napoleon komponiert. Doch als sich Napoleon Ende 1804 selbst zum Kaiser krönte, schlug die Verehrung in Verachtung um. „So ist er auch nichts anderes als ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er alle Menschenrechte mit Füßen treten und nur seinem Ehrgeiz frönen; er wird sich höher als alle anderen stellen, ein Tyrann werden!“

„mein himmel ist nicht voller geigen / sondern voll solidarität / mein himmel ist auch eine utopie / von einer gerechteren welt“, heißt es in Elfriede Gerstls Gedicht „mein himmel“. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein himmlisches Konzert!

Norbert Trawöger, Künstlerischer Direktor BOL

 

STADTTHEATER GREIF

Mi., 12. Februar 2025, 19:30 Uhr

Konzerteinführung: 19:00 Uhr im Konzertsaal