RADIOSINFONIEORCHESTER WIEN

ORCHESTERKONZERT

 

Elim Chan, Dirigentin

Julia Hagen, Violoncello

      

Edward Elgar (1857-1934)

Konzert für Violoncello und Orchester in e-Moll op. 85

 

Antonín Dvořák (1841-1904)

Sinfonie Nr. 8 in G-Dur op. 88

 

„Ich habe genügend Stücke nach der herkömmlichen, allgemein verbreiteten und anerkannten Art geschrieben. Nun möchte ich meine Ideen auf andere Weise präsentieren: Ich habe diese neue Sinfonie komponiert, die sich wesentlich von meinen bisherigen Werken dieser Gattung unterscheidet.“ So gibt Karel Knittl die Gedanken Antonín Dvořáks über sein neues Werk in den Erläuterungen zum Programm der Uraufführung dieser Sinfonie wieder. Ein Aspekt dabei ist die Verwandlung des mit „beschwerter Seele“ klingenden Beginns in g-Moll in ein triumphales Finale in G-Dur. Den Begriff der „beschwerten Seele“ hat Antonín Dvořák selbst geprägt, denn nach den Worten seines Freundes Novotny, so schreibt der Musikwissenschafter David R. Beveridge, sah Dvořák das Programm im 1. Satz dieses Werkes darin, „das Verhältnis seiner durch zahlreiche düstere Erinnerungen beschwerten Seele zu den inspirierenden Schönheiten der Natur in Gottes Schöpfung klanglich nachzuzeichnen“. Während der zweite Satz in hellem Dur strahlt, kehrt im Walzer des 3. Satzes das dunkle g-Moll der „beschwerten Seele“ wieder, das sich aber bereits in der Coda hörbar aufhellt. Das Finale leuchtet und strahlt dann in hellem G-Dur. Während diese Sinfonie im Großen als eine Metamorphose vom g-Moll der „beschwerten Seele“ zum strahlenden G-Dur am Ende des Werkes gehört werden kann, kann man auch im 4. Satz eine Metamorphose hören:  Das Thema dieses Satzes erklingt in einer Reihe von Variationen in jeweils neuer Gestalt.

Genau diese besondere, neue Form, die Dvořák in seiner 8. Sinfonie für sich gefunden hat, erntete damals in der Fachwelt wenig Verständnis: „Sie ist den Begriffen nach, an die die europäische Musikwelt seit Haydn und Beethoven gewöhnt ist, kaum noch eine Sinfonie zu nennen, dafür ist sie viel zu wenig durchgearbeitet und in der ganzen Anlage zu sehr auf lose Erfindung begründet.“ Das Publikum jedoch hat das Werk von der Uraufführung weg begeistert gefeiert!

 

STADTTHEATER GREIF

Fr., 09. Mai 2025, 19:30 Uhr

Konzerteinführung: 19:00 Uhr im Konzertsaal